Die gerade erst eingeführten zartgrauen Tarifgebiete wurden gleich schon wieder abgeschafft. Vielleicht war es dann doch zuviel der Information auf einmal. Es sah, unter uns Netzplanpuristen gesagt, auch nicht besonders gut aus.

Der 1980 eingeführte und 1992 zu Beginn der dritten Linienplangeneration umgestaltete "Abfahrt von den Fernbahnsteigen"-Kasten mit den am Hauptbahnhof endenden Vorortbahnen wurde nun aus der Bildmitte ins linke untere Eck verbannt. Dies sieht zwar rein optisch besser aus, weil hier immerhin 17(!) Liniennummern stehen müssen, macht die Orientierung aber nicht leichter, weil diese Nummern nun am Hauptbahnhof fehlen. Bei den Regionallinien ist das egal, weil im unbeschrifteten grauen Linienwirrwarr eine Orientierung ohnehin nicht möglich und der Liniennetzplatz für die Benutzer dieser Strecken völlig wertlos ist, aber besonders bei der S7 fehlt die "Ende!"-Markierung wirklich, weil sie am Hauptbahnhof nahtlos in die ähnlich gefärbte U5 überzugehen scheint. Verkehrsplanerisch eine durchaus interessante Idee, aber in der Realität nicht vorhanden, und deshalb verwirrend.

Es gab zwei kleine Ergänzungen im Schnellbahnnetz. Auf der S3 eröffnete der neue Bahnhof Schwalbach-Nord. Und die U4 wurde um einen Abschnitt erweitert, der vermutlich eines Tages "Lutz-Sikorski-Gedenkstrecke" heißen wird. Denn dem grünen Verkehrsdezernenten gebührt das große Verdienst, die lustige Idee durchgesetzt zu haben, die U4 über die Werkstattgleise des Betriebshofs Ost bis zur Stadtbahnstation Schäfflestraße auf der U7 weiterzuführen. Daß die U4 bisher die einzige Frankfurter U-Bahn war, die diese Bezeichnung wirklich verdiente, und nun wie eine Trambahn am Straßenrand verendet, und Herrn Sikorskis Partei auch 25 Jahre nach den ideologischen Schlachten um U- und Straßenbahnen das System U-Bahn immer noch für Teufelswerk hält, hat bei dieser Entscheidung ganz sicher keine Rolle gespielt.