4. Ein Modell für die Region

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Im vorigen Kapitel wurde gezeigt, dass angesichts der geringen Kooperationsbereitschaft in der Rhein-Main-Region freiwillige Modelle keine Lösung darstellen. Auch die Erfahrungen mit Verbandsmodellen zeigten, dass diese den Gemeinden zu viele Möglichkeiten zur Verweigerung offen lassen.

Eine belastbare Lösung für die Stadtregion bietet demnach nur ein gebietskörperschaftliches Modell, also eine Region, die rechtlich als Landkreis oder als Großgemeinde verfasst ist und keine Überschneidungen mit vorhandenen Landkreisen aufweist. Um der Stadtregion eine wahrnehmbare administrative Einheit zu geben und trotzdem eine politische Vertretung lokaler Interessen zu gewährleisten, kommen die Modelle Stadtkreis und Regionalstadt in Frage.

Die Vor- und Nachteile der beiden Modelle wurden in dieser Arbeit ausführlich diskutiert. Das Regionalstadtmodell besitzt unbeschadet seiner tatsächlichen inhaltlichen Eignung die erwähnten „realpolitischen Nachteile“, was heißt, dass es nur gegen heftigsten Widerstand der betroffenen Amtsträger durchgesetzt werden könnte. Da dies jedoch, wie gesehen, bei jeder Form verordneter regionaler Kooperation der Fall ist, ist es kein hinreichender Grund, ein solch verbindliches Modell zu verwerfen. Aufgrund seiner starken Präsenz in der aktuellen Regionaldiskussion wird hier jedoch die Gründung eines Stadtkreises mit weitreichenden Kompetenzen vorgeschlagen.

Um die vorgestellte Vision von den in der Öffentlichkeit wenig profilierten Landkreisen zu unterscheiden und das angestrebte höhere Verbindlichkeits- und Integrationsniveau zu unterstreichen, wird für die zu gründende Gebietskörperschaft die Bezeichnung Stadtverband Frankfurt am Main vorgeschlagen.