4.5. Aufgaben und Kompetenzen Seitenanfang ]

Nach den in dieser Arbeit dargestellten Vorbildern Hannover und Saarbrücken wäre der Stadtverband rechtlich ein Landkreis. Damit ist die gemeinsame, solidarische Erfüllung teurer Aufgaben wie Sozial- und Jugendhilfe sowie ein interner Finanzausgleich gewährleistet. Um den Anforderungen einer Großstadtregion mit 1,8 Millionen Einwohnern gerecht zu werden, würde das Integrationsniveau aber über das eines Kreises hinausgehen.

Grundgedanke ist, dass die Mitgliedsgemeinden innerhalb der Region eigenständig handeln können und ein „gesunder“ Wettbewerb erhalten bleibt, damit die Verwaltungen weiterhin einen Anreiz haben, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, dass aber andererseits der Stadtverband nach außen hin als eine Einheit auftritt und im nationalen und internationalen Wettbewerb möglichst als eine Stadt wahrgenommen wird, ohne dies formal zu sein.

Das Aufgabenfeld der verfassten Stadtregion ist in Kapitel 2.6.3 bereits skizziert. Der Stadtverband erhält demnach weit gehende Planungs-, Koordinations- und Trägerschaftsaufgaben. Er wird die gemeinsame Flächennutzungsplanung, Generalverkehrsplanung und Landschaftsplanung durchführen. In seiner Hand liegen Standortberatung, Bodenbevorratung und Tourismusförderung sowie jede Vertretung der Stadtregion nach außen.

Er wird Träger stadtregional bedeutsamer Einrichtungen, etwa der öffentlichen städtischen Verkehrsnetze (U-Bahn, Straßenbahn, Bus), der technischen Infrastruktur (Energie, Abfall), der kommunalen Krankenhäuser, weiterführender Schulen und Hochschulen, Oper, Theater und größerer Museen, der beiden Zoos und größerer Sport- und Veranstaltungsstätten, Freizeit- und Erholungseinrichtungen. Auch eine Übernahme der zahlreichen, aber in der Unterhaltung teuren historischen Baudenkmale der Stadtregion wäre denkbar. Weiterhin übernimmt der Stadtkreis die bisher städtischen Anteile an Messe- und Flughafengesellschaft.

Das Prinzip hierbei ist, dass alle Aufgaben von stadtregionaler Bedeutung in die Hand des Stadtverbands gelegt werden — nicht nur die teuren oder unangenehmen.