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U-Bahn und S-Bahn in Frankfurt

U-Bahn
Fahrzeuge
Straßenbahn
FKE

Baugeschichte: Planungen

(konkret, utopisch oder längst begraben)
60er und 70er Jahre
80er Jahre
90er und 00er Jahre


A: Gonzenheim - Dornholzhausen
Grob geschätzt etwa 5 - 6 Bahnhöfe.

Seit 1971 endet die Homburger U-Bahn "vorübergehend" in Gonzenheim. Eine ziemlich blöde Situation. Pläne für eine oberirdische Verlängerung durch Bad Homburg hindurch gab es seitdem genügende - begeistern konnte leider keine. Weder wollte man die hübsche Fußgängerzone Louisenstraße noch die Bachauen des Heuchelbachs verhunzen. Für die beste Lösung, einer unterirdischen Führung entlang der Louisenstraße und, westlich des Untertores, einer oberirdischen Fortsetzung bis Dornholzhausen und Kirdorf, wie vor etwa 20 Jahren ernsthaft diskutiert, fehlt selbst in der reichen Kurstadt das Geld. Bessere Chancen hat derzeit die Minimallösung, nämlich die Verlängerung bis in das Gleisfeld des S-Bahnhofs. Dann könnte man dort wenigstens sinnvoll umsteigen. Mal sehen, ob dieses Provisorium dann auch wieder dreißig Jahre bestehen wird.


A: Südbahnhof - Sachsenhäuser Warte
Zwei Bahnhöfe.

Eigentlich war alles schon fertig geplant, und demnächst sollten die Bagger anrollen. An der Sachsenhäuser Warte sollte ein gigantischer Großparkplatz entstehen, wo die Berufspendler freudig ihr Auto abstellen und in die U-Bahn umsteigen sollten. Doch dann kam das Aus von ganz oben - die Kosten/Nutzenrechnung ergab zu schlechte Werte: Nicht förderfähig, kein Geld vom Bund. Damit war das Projekt tot. Schade, denn es wäre die erste Metrostrecke gewesen, für die keine Straßenbahn hätte sterben müssen.


B: Bockenheimer Warte - Ginnheim
Ein neuer Bahnhof.
B: Heddernheimer Landstraße - Kalbach
Etwa vier Bahnhöfe.

Heiß umstritten, aber relativ sicher ist, daß eines Tages die Linie U4 unterirdisch bis nach Ginnheim verlängert wird. Der dortige Bahnhof der U1 würde durch einen unterirdischen ersetzt werden. Falls eines fernen Tages die zweite Verlängerung durch den geplanten Stadtteil Riedberg fertig sein sollte, würde die heutige Linie U1 entbehrlich. Bis dahin könnten sich U1 und U4 anstatt in Ginnheim am Nordwestzentrum treffen.


B: Seckbacher Landstraße - Atzelberg
Ein neuer Bahnhof.
B: Atzelberg - Bergen
3 - 4 Bahnhöfe.

Am anderen Ende der B-Linie ist nur ein einziger neuer Bahnhof in Aussicht: eine Verlängerung in die Seckbacher Atzelberg-Siedlung. Ursprünglich sollte die Linie noch weiter, unter dem Seckbacher Ortskern hindurch bis nach Bergen führen, doch das scheint jenseits jeder Bezahlbarkeit zu liegen, ganz zu schweigen von einer unterirdischen Erschließung der Berger Marktstraße. Schade. Der Nordosten wird bisher völlig vernachlässigt. Bis 1992 fuhr hier eine Straßenbahn (Linie 12), aber auch sie berührte die beiden Stadtteile nur am Rande.


B: Hauptbahnhof - Höchst
So etwa 15 Bahnhöfe.

Eine längst begrabene Planung aus vergangenen Jahrzehnten. S-Bahn und Straßenbahn erfreuen sich auf dieser Strecke großer Beliebtheit. Am Hauptbahnhof sollte ein Tunnel nach Westen abzweigen (deswegen ist der dortige U-Bahnhof viergleisig) und entlang der Mainzer Landstraße das Gallusviertel unterqueren. Man kann noch genau erkennen, wo dieser Tunnel enden sollte: im Gallus fährt die Straßenbahn auf abmarkierten, alten Gleisen in der Fahrbahn, ab Mönchhofstraße dann aber auf einem schicken eigenen Bahnkörper mit komfortablen Haltestellen und einem Flyover über die Schnellstraße zur Schwanheimer Brücke: Alles schon vorbereitet als oberirdische Anschlußstrecke einer künftigen Höchster U-Bahn. Nur mit Höchst selbst wußte man wenig anzufangen: sollte man die Straßenbahn-Endschleife in der Zuckschwerdtstraße recyclen, die U-Bahn in den Höchster Bahnhof einführen oder sogar über die damalige Hoechst AG bis nach Zeilsheim fahren?

Die Höchster wären indes schon glücklich, wenn eines Tages mal die Straßenbahn Nr.11 bis zum Bahnhof fahren sollte. Mehr verlangt heute doch niemand mehr.


C: Enkheim - Leuchte
Zwei bis drei Bahnhöfe.

Nur für die Enkheimer interessant war die Diskussion um eine Verlängerung der U7 bis zum Enkheimer Hallenbad. Allerdings habe ich von dieser Diskussion schon lange nichts mehr gehört, was ich mal eher nicht als gutes Zeichen werte.


C: Zoo - Fechenheim
Etwa fünf Bahnhöfe.

Natürlich sollte nach dem Willen der U-Bahn-Planer irgendwann auch die Straßenbahn in der Hanauer Landstraße verschwinden. Glück für die Tram war bisher, daß für diese Achse zwei Planungen existieren, von denen nur eine finanzierbar (Bundesmittel!) scheint, und die sich seitdem gegenseitig blockieren: eine nordmainische S-Bahn nach Hanau (siehe unten) und die Fechenheimer U-Bahn, die in der Tat fast nebeneinander her fahren würden. Auch die Verlegung des geplanten U-Bahn-Tunnels in die parallele Lindleystraße konnte das Bundesministerium nicht recht überzeugen. Der Tunnel sollte bis zur Ratswegbrücke führen. Dort sollte die U-Bahn an die Oberfläche kommen und die bisherige Straßenbahnstrecke benutzen, eine Situation ganz ähnlich wie in der Mainzer Landstraße (siehe oben). Für die Erschließung Fechenheims war nicht ganz klar geworden, ob die Strecke am Bahnhof Mainkur enden sollte, oder ob Fechenheim vielmehr an seinem Westrand erschlossen werden würde, indem die Bahn von der Hanauer in die Hugo-Junkers-Straße abbiegt und von dort noch einen Kilometer nach Süden fährt.


C: Fechenheim - Hanau
Fünf bis sieben Bahnhöfe.

Eine relativ charmanter Ansatz, den Konflikt zwischen S-Bahn- und U-Bahn-Planung im Frankfurter Osten zu lösen, ist die Idee, die U-Bahn wie geplant bis zum Bahnhof Mainkur zu bauen und die Züge dort auf die bestehende Eisenbahnstrecke nach Hanau zu führen. Wenn man zu den bestehenden noch ein paar Bahnhöfe hinzufügte, etwa an der Frankfurter Landstraße und am Steinheimer Tor, würde Hanau durchaus recht gut erschlossen. Allerdings ist die Lage der Bahnhöfe in Maintal ziemlich ungünstig, weswegen mittlerweile auch schon die Anbindung Hanaus und Maintals durch eine Straßenbahn erwogen wird.


C: Heerstraße - Oberhöchstadt
Etwa fünf Bahnhöfe.

Aus den 80er Jahren stammt die Idee, die U6 auf einer ehemals für eine Stadtautobahn freigehaltenen Trasse bis zu Autobahn A5 zu verlängern. Genau dort befindet sich die ehemalige Tankstelle der US-Armee mit einem großen Parkplatz, den man für die Park-and-Ride-Kundschaft aus der Wetterau nutzen könnte. Einen Kilometer weiter liegt die Stadt Steinbach mit 10.000 Einwohnern und dahinter der Kronberger Ortsteil Oberhöchstadt, die beide keinen Schienenanschluß besitzen und auf diese Weise relativ preiswert angebunden werden könnten. Der Plan (wenigstens die Strecke bis Steinbach) wurde ernsthaft diskutiert, nach den aktuellen Kosten-/Nutzen-Rechnungen aber leider verworfen. Hoffen wir mal, daß hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.


S: Offenbach-Ost - Ober-Roden
9 Bahnhöfe.
S: Bieber - Dietzenbach
4 Bahnhöfe.

Seit über dreißig Jahren versprochen, aber bald ist es endlich so weit: die S-Bahn in den Rodgau. Der völlig vernachlässigte Frankfurter Südosten bekommt seinen Schnellbahnanschluß. Gönnen wir es ihnen. Wenn dann noch die Dreieichbahn in das neue RTW-Netz aufgenommen wird, müßte man im Landkreis Offenbach eigentlich glücklich sein.


S: Sportfeld - Goddelau-Erfelden
Mindestens 7 Bahnhöfe.

Noch ärmer dran als die Rodgauer sind die Anwohner der Riedbahn: sie kommen als letzte dran mit ihrer S-Bahn. Meines Wissens ist die Strecke nach Südwesten noch nicht mal vordringliche Planung. Ob wirklich bis Goddelau eine richtige S-Bahn nötig ist, darf ohnehin bezweifelt werden: hinter Groß-Gerau wird's doch ziemlich ländlich. Vielleicht würde es genügen, durch Mörfelden-Walldorf zu fahren (mit ein paar zusätzlichen Haltepunkten womöglich) und dann am Bahnhof Groß-Gerau (Strecke Mainz-Darmstadt) zu enden.


S: Konstablerwache - Hanau
6 bis 7 Bahnhöfe.

Die nordmainische S-Bahn nach Hanau hat zur Zeit ziemlich schlechte Chancen. Das liegt erstens an den U-Bahn-Planungen für dieselbe Strecke (siehe oben), zweitens an den hohen Baukosten (Tunnel von der Konstablerwache bis hinter den Ostbahnhof) und drittens an der bescheidenen Erschließungswirkung: nach Hanau fährt schon eine S-Bahn, und in Fechenheim und Maintal liegen die Bahnhöfe nur in Gewerbegebieten, die Wohngebiete hätten nicht viel von der S-Bahn. Obwohl von manchen Politikern immer noch heftig gefordert, glaube ich im Moment nicht daran, diese Linie noch zu erleben.


S: Höchst - Königstein
Acht Bahnhöfe.

Die FKE-Strecke ins schöne Königstein sollte nach den ursprünglichen S-Bahn-Planungen eigentlich ins Netz integriert werden. Nach dem großen Erfolg der FKE als unabhängigem Unternehmen seit Ende der 80er kam man wieder davon ab, obwohl man gerade alle Bahnhöfe auf S-Bahn-Standard gebracht hatte. Für die S-Bahn hat die Strecke ein paar wichtige Nachteile: 1.) es hängt einfach keine Oberleitung über den Gleisen (die FKE verwendet Dieseltriebwagen); 2.) das Fahrgastaufkommen ist etwas dünn; und 3.) der Streckenbau (Kurvenradien, Steigungen usw.) stammt noch aus der Kleinbahnzeit und ist für schwere S-Bahn-Züge nicht wirklich geeignet. Falls man sich doch eines Tages eine Elektrifizierung leisten kann, würde ich mir persönlich eine Übernahme ins RTW-Netz oder Straßenbahnnetz wünschen. Aber das werden wohl höchstens meine Enkel erleben.


S: Hanau - Gelnhausen
Etwa fünf Bahnhöfe.
S: Hanau - Aschaffenburg
7 bis 10 Bahnhöfe.
S: Hanau - Babenhausen
Fünf Bahnhöfe.
S5: Friedrichsdorf - Friedberg
Vier Bahnhöfe.
S6: Friedberg - Bad Nauheim
Ein Bahnhof.
S2: Niedernhausen - Idstein
Ein bis zwei Bahnhöfe.

Diverse Vorschläge zur Verlängerung bestehender Linien, die zum Teil sehr ernsthaft diskutiert wurden, aber meines Wissens alle verworfen wurden, entweder wegen zu niedriger Fahrgastzahlen oder zu langer Fahrzeiten. Ich persönlich halte von den genannten die kurze Verlängerung nach Bad Nauheim für am realistischsten. Eigentlich müßte auch die Aschaffenburger Strecke genügend Fahrgäste haben. Von Friedrichsdorf nach Friedberg fährt heute ein kleines Bähnchen der Taunusbahn. Die anderen genannten Endpunkte (außer Babenhausen) werden eigentlich ganz gut durch RE-Linien an die Frankfurter Innenstadt angebunden. In Hanau existiert allerdings ein Projekt einer Zweisystem-Straßenbahn nach Karlsruher Vorbild, die sich eventuell einiger dieser Strecken annehmen könnte.


S3/S4: Darmstadt
Drei Bahnhöfe.

Relativ aktuell ist folgende Überlegung: Darmstadt liegt an der Doppel-Linie S3/S4. Diese teilt sich an ihrem westlichen Ende in zwei kurze Äste auf - warum nicht auch an ihrem südlichen? Ein Ast könnte, anstatt zum Darmstädter Hauptbahnhof zu fahren, nach Osten abbiegen und auf der anderen Seite der Stadt am Nordbahnhof und am Ostbahnhof halten. Damit könnte man, ohne neue Strecken bauen zu müssen, ziemlich viele Menschen in den Genuß einer S-Bahn-Anbindung bringen.

Der andere Ast könnte über den Hauptbahnhof hinaus bis zum Darmstädter Südbahnhof weiterfahren, oder sogar über den Bahnhof Eberstadt und die kurze Güterstrecke bis nach Pfungstadt.


S: Wiesbaden-Innenstadt
Zwei Bahnhöfe.

Dies ist keine offizielle Planung, sondern eine Idee von mir. Der sehenswerte Jugendstil-Kopfbahnhof von Wiesbaden liegt über einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, für eine mittelgroße Stadt eigentlich zuviel. Es wird wegen der hohen Kosten wohl niemals getan werden, aber wünschenswert wäre es doch, wenn die S-Bahn wie in Frankfurt kurz vor dem Hauptbahnhof abtauchen und dann im Tunnel bis in die hübsche Wiesbadener City fahren würde. Man bräuchte drei unterirdische Bahnhöfe: einen unter dem Hauptbahnhof, einen etwa an der Rheinstraße und einen am oberen Ende der Innenstadt, irgendwo zwischen Schloßplatz und Staatstheater.


S: Wiesbaden - Rüdesheim
Elf Bahnhöfe.

Im dichtbesiedelten Rheingau gibt es tatsächlich einige Menschen, die keinen eigenen Weinberg besitzen. Diese kleine Minderheit arbeitet dann meistens in Wiesbaden (geht dort zur Schule, zum Einkaufen, ins Theater...). Eine S-Bahn könnte sich lohnen, denke ich. Ob dies nun eine eigene Wiesbadener Linie sein soll oder eine Verlängerung der S1, kann man dann ja sehen. Ich würde denken, daß die lange Fahrzeit bis in die Frankfurter City höchstens von weindurstigen Frankfurter Tagestouristen in Kauf genommen würde.


S: Mainz Hbf - Bingen
Elf Bahnhöfe.

Auf der anderen Rheinseite sieht es ganz ähnlich aus. In Mainz hat nur die Innenstadt etwas von der S-Bahn. Der Mainzer Nordwesten sowie die Städte Ingelheim und Bingen würden eine S-Bahn bestimmt mit Fahrgästen füllen. Und auch hier wäre wieder abzuwägen, ob man diese Linie über den Flughafen in die Frankfurter Innenstadt führt oder ob es eine eigene Mainzer S-Bahn wird, die im Süden der Stadt noch ein paar km Richtung Oppenheim fahren könnte, bis Bodenheim oder so.


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